Trifft das auch auf den Change Management Prozess zu?
Was machen Change Management Vorhaben und Prozesse so riskant und anspruchsvoll und warum ist die Zahl der gescheiterten Veränderungsversuche so hoch?
Um die Frage beantworten zu können, hilft der Blick auf die komplexen Zusammenhänge des Change Managements.
In der Abbildung ist gut zu erkennen, dass organisatorische Veränderungen eine hohe Komplexität haben. Um diese Komplexität zu managen ist es nicht ausreichend den Veränderungsprozess ausschließlich mit Projektmanagement-Mentalität durchzuführen, sondern es bedarf auch eine psychologische Auseinandersetzung, wie die psychischen Prozesse gestaltet werden können.
Das heißt, es geht darum die Wahrnehmung der Beteiligten und Betroffenen hinsichtlich der Notwendig der Veränderung und dessen Nutzen zu schärfen. Der nächste Schritt zielt dann darauf ab das Change Vorhaben so zu gestalten, dass allen Beteiligten klar wird, warum die Veränderung wichtig ist und welcher Vorteil sich daraus ergibt. Denn es ist von großer Bedeutung die Mitarbeiter zu mobilisieren damit diese sich nachhaltig mit dem Vorhaben identifizieren. Ziel sollte immer sein, Ängste und Unsicherheiten zu reduzieren, um (innere) Kündigungen von Seitens der Mitarbeiter zu vermeiden.
Unabhängig von der Art und Größe des gewünschten Wandels müssen alle wichtigen Erfolgsfaktoren auf dem Weg zu einem nachhaltigen Change berücksichtigt werden. Lediglich bei der Intensität der unterstützenden Maßnahmen gibt es Unterschiede. Die Intensität ist wiederum abhängig, wie einschneidend das Change Vorhaben ist und in welchem Zeitfenster der mögliche Richtungswechsel erfolgen soll. So bedarf es bei Change Projekten mit überschaubarer Komplexität, eine andere Art von Intensivität als bei Projekten die soziale und kulturelle Systeme innerhalb eines Unternehmens betreffen.
An dieser Stelle ist mir wichtig darauf hinzuweisen, dass dies nicht immer verallgemeinert werden kann und jedes Change Projekt seine Tücken und Hindernisse hat und eine individuelle Betrachtung bedarf. Denn eines ist auch klar, gute Planung erkennt die Gefahren aber kann sie nicht voll-umfänglich „bannen“.
Mitarbeiterverhalten ist eben nur bedingt berechen- und planbar. Das bedeutet für Change Manager sich immer wieder aufs Neue mit unvorhergesehenen Reaktionen auseinanderzusetzen und stetig den Change Management Prozess zu verbessern und anzupassen.